Interview für den Jahresbericht 2012/13 des Domstifts Brandenburg

Aus dem Jahresbericht 2012/13 des Domstifts Brandenburg

Herr Dr. Stolpe, Sie sind ja seit etwa 30 Jahren Mitglied des Domkapitels, der dienstälteste Domherr. Sie kennen den Dom wie kaum ein anderer.

Stolpe: Gibt es denn wirklich keinen, der mehr als 30 Jahre Mitglied im Domkapitel war?

Inzwischen sind Sie der älteste. Bischof Schönherr war etwas länger im Amt, aber unter den Lebenden sind Sie der dienstälteste. Sie haben den Dom in den verschiedensten Zeiten kennengelernt. Was bedeutet er denn für Sie?

Stolpe: Ich bin ein historisch stark interessierter, überzeugter Brandenburger. Dann führt an dem Brandenburger Dom und der Dominsel kein Weg vorbei. Das ist die Wiege der Mark. Ich bin immer noch daran interessiert, ob wir nicht doch das Grab des Pribislaw-Heinrich finden oder einen Gedenkstein. Dort ist die Domkirche entstanden. Das heißt, hier ist neben Havelberg eine Wurzel der Kirche in Brandenburg. Und deshalb schlägt dort mein Herz. Das Amt des Domherrn ist eines der wenigen Ämter, das ich über all die vielen Jahre durchgehalten habe. Ich hatte viele Funktionen, Ehrenämter und Pflichten unterschiedlichster Art. Im Domkapitel Brandenburg aber fühle ich mich zu Hause.

Wir haben vor geraumer Zeit eine Grabstele in der Petrikapelle gefunden, die aus der Zeit der Christianisierung im 12. Jh. stammt. Wir wissen es natürlich nicht, aber es reizt der Gedanke, dass es sich dabei um die Stele für den Pribislaw handeln könnte.

Stolpe: Solange wir es nicht besser wissen, gehe ich davon aus: Es ist die Grabstele des Pribislaw-Heinrich. Er hätte es verdient. Man sollte ihn einfach mal ein bisschen würdigen. Da soll man nicht zu eng denken und den historischen Sachverstand etwas zurückstellen.

Was wäre denn Ihrer Meinung nach der größte Erfolg des Domstiftes in diesen 30 Jahren?

Stolpe: Es ist gelungen, nach dem Krieg und auch in der beginnenden DDR-Zeit dieses Domstift als kirchliche Einrichtung wieder zu begründen und zu befestigen und auch in den folgenden Jahren in seiner kirchlichen Eigenständigkeit zu erhalten. In gewisser Weise ist das Domstift ein  Fels in der Brandung gewesen. Es folgten viele Jahre der Benachteiligung, auch der Beobachtung und des Bekämpfens. Dass wir durchgehalten haben, kann einen mit Stolz erfüllen. Das ist, so glaube ich, das Entscheidende. Vieles Andere spielt auch eine Rolle, aber das ist nach meiner Überzeugung das Wichtigste in diesen Jahrzehnten, in denen ich mit dabei sein durfte.

Als junger Wessi kenne ich die Zeit nur aus den Quellen und Berichten. Mich hat sehr beeindruckt, was mir Hans Müller über seine Zeit als Betriebsleiter in Mötzow erzählt hat. Dass man beispielsweise in Feierabendarbeit einen Stadel geweißelt hat.

Stolpe: Die kirchlichen Wirtschaftsbetriebe waren bis 1978 auch am meisten gefährdet. Bis die Verhältnisse dann in dem wichtigen Honecker-Schönherr-Gespräch stabilisiert worden sind. Aber bis dahin war es eigentlich feste Absicht des Staates von Berlin über den Bezirk Potsdam bis dann nach Brandenburg hinein, dass nichtstaatliche Betriebe zu beseitigen sind. Man wollte sie in eine wirtschaftliche Lage bringen, die sie nicht mehr aushalten.

Das war tatsächlich eine staatliche Taktik?

Stolpe: Ich bin sicher. Zumindest gilt das für die Funktionäre, die sehr stark ideologisch geprägt waren. Die Kirche, gerade auch wenn sie wirtschaftliche Betriebe unterhielt, passte überhaupt nicht ins System. Die ganze DDR war darauf ausgerichtet, dass alles in großen Linien und strikt nach den zentralen Planungen ablief. Da passten Kirchenbetriebe gar nicht rein. Sie wurden dann schlichtweg als Privatunternehmen behandelt und die sollten ausgemerzt werden. Kirchliche Betriebe waren sozusagen doppelt negativ besetzt. Sie waren erstens privat, also nicht staatlich gesteuert, und überdies gehörten sie der Kirche.

Sie haben gerade das Spitzengespräch vom 6. März 1978 zwischen Albrecht Schönherr und Erich Honecker angesprochen, an dem Sie teilgenommen haben. Das hat der Kirche einige Erleichterungen gebracht, so liest man zumindest in der Literatur. Wie würden Sie denn die Ära Schönherr, dieses Gespräch und die Zeit danach beurteilen?

Stolpe: Albrecht Schönherr hatte eine ganz besondere Art, Sie haben ja seine Persönlichkeit auch noch ein bisschen miterlebt. Er war ein Glücksfall für uns als Kirche und ich glaube für die Gesellschaft insgesamt. Es kommen ja viele Faktoren zusammen: Dieser große stattliche Mensch, der eine unerschütterliche Wesensart hatte und eine unverkennbare Glaubensgewissheit ausstrahlte, stellte einfach etwas dar. In den Berichterstattungen über den 6. März 1978 wurde nur ein einziges Mal das Bild gezeigt, auf dem Schönherr neben Honecker stand. Das haben sie nachher nie wieder gebracht, denn es wirkte so, als ob der kleine Junge zu dem großen Meister aufblickt. Das ist die Kraft der Persönlichkeit.

Dann hatte er darüber hinaus eine klare Vorstellung, wie man mit diesem System umgeht. Wegen seinen Erfahrungen aus der Nazizeit wusste er, wie Diktaturen mit der Kirche umgehen, wenn sie sich nicht anpasst. Er kam aus der Bekennenden Kirche, die im Widerstand gegen die Nazis stand und er wusste, dass es darauf ankommt, sich seiner Sache sicher zu sein und treu zu bleiben. Er war aber auch klug genug zu sehen, dass Kirche in der DDR in doppelter Weise Feind war. Die Kirche war ideologisch und weltanschaulich ein Gegner. Religion ist unwissenschaftlich und falsch, ist Opium für das Volk, verdummt die Menschen, wird benutzt von Ausbeutern, um die Leute gefügsam zu halten und wird absterben. Das war die ideologische Vorgabe.

Außerdem war diese evangelische Kirche mit der Kirche im Westen, in der Bundesrepublik verbunden. Die Kontakte waren vieltausendfach. Sie wurden auf Gemeindeebene durch Einzelpersönlichkeiten gepflegt und durch die Kirchenleitungen getragen. Das wurde natürlich intensiv beobachtet und brachte den Generalverdacht mit sich, diese Kirche ist die 5. Kolonne des Klassenfeindes. Das machte sie äußerst gefährlich. Deshalb muss man sie bekämpfen. Es fing an, als 1952 der Aufbau des Sozialismus beschlossen worden ist. Auch als Akt der Abgrenzung, aber jedenfalls mit den Konsequenzen in der Wirtschaft, sozialistische Wirtschaft durchzusetzen und in der Landwirtschaft, Genossenschaften zu bilden, Kleinbetriebe in der Wirtschaft zu bedrängen und  massiv die Kirche zu bekämpfen. In den Oberschulklassen, die aufs Abitur zugingen, sind 1952/53 christlich gebundene Schüler von der Schule geworfen worden. Man wollte von vornherein vermeiden, dass in die Eliten der Gesellschaft Menschen mit einer christlichen Überzeugung hereinkamen. Sie haben dann Aktionen durchgeführt. Es sind in den Betrieben Notare erschienen und haben Kirchenaustrittserklärungen eingesammelt. Da wurden natürlich manche schwach, weil sie an ihre Zukunft und an ihre Familien dachten. Gleichzeitig wurde eine Konkurrenz zur Konfirmation, die Jugendweihe eingesetzt. Die evangelischen traf das also mitten ins Herz. Dieser Wegfall von Konfirmation, diese ja geradezu organisierte Austrittsbewegung aus der Kirche führten dazu, dass die Kirche über die Jahre 60 % bis 65% der Mitgliedschaft verloren. Albrecht Schönherr war daran interessiert, dass Kirche ihre Funktion auch unter diesen Bedingungen wahrnehmen muss. Albrecht Schönherr und mit ihm auch die Mehrheit in der Kirchenleitung und in der evangelischen Kirche insgesamt hatte die Linie vertreten, man müsse die Existenz dieser Kirche sichern, sie arbeitsfähig halten. Man müsse sehen, dass sie Freiräume behält, dass sie also in ihren eigenen Wänden entscheiden kann, was sie macht. Die Kirche hat so ihren Bestand gesichert. Sie blieb arbeitsfähig, hatte Freiräume und konnte so Menschen helfen. Kirche ist ja kein Selbstzweck, sondern sie hat viele hunderttausend Menschen, die zu ihr gehören und muss für sie eintreten. Das war in diesen DDR-Zeiten, insbesondere nachdem Albrecht Schönherr dann die Hauptverantwortung übernommen hatte, in vielen Fällen möglich, bis hin zu den extremen Fällen von Haftbedingungen oder Verhaftetenhilfe oder auch diesen doch oft tragischen Fällen von Ausreisebegehren und immer wieder der Versuch, auch jungen Christenmenschen in den Schulen Erleichterungen zu verschaffen. Das ist sozusagen der Kern dessen, was Albrecht Schönherr in der evangelischen Kirche erreicht hat und das hatte gleichzeitig Bedeutung für die Gesellschaft. Die Kirche hat Bestand und sicherte Freiräume, nicht nur für die eigenen Leute, sondern sie wurde ja immer mehr auch der Ort, wo Oppositionsgruppen sich versammeln. Aus diesen Freiräumen heraus, die auch Schönherr ganz wichtig waren, ist dann ja auch die friedliche Revolution heraus gewachsen. Auch dadurch, dass eben die Menschen, die sich dort sammelten zur Opposition auch unter der Anleitung, von Kirchenvertretern dann angehalten wurden gewaltlos aufzutreten. Wir wissen ja, dass es durchaus die ganz große Gefahr gab, Waffen gegen die Demonstranten einzusetzen. Sie fanden nur keinen Anlass. Und ich glaub das Schlüsselwort ist das was Horst Sindermann, Spitzenfunktionär der DDR gesagt hat. Egon Krenz hat es auch wiederholt: „Wir rechneten mit Steinen und Gewalt und die kamen mit Kerzen“. Und das ist aus diesen kirchlichen Räumen entstanden. Ich weiß nicht wie wir das ohne Albrecht Schönherr hinbekommen hätten.

Sie haben als Konsistorialpräsident die Fusion der beiden evangelischen Kirchen Berlin und Brandenburg mit begleitet und sie haben als Ministerpräsident auch das Land in eine neue Ära geführt. Sind Ihre Wünsche von damals im Wesentlichen in Erfüllung gegangen?

Stolpe: Die Kirche Berlin-Brandenburg war nicht getrennt, zum großen Ärger des Staates. Albrecht Schönherr hat in seiner entwaffnenden Art gesagt: „Was habt ihr dagegen, dass wir in einer Organisation sind und wir leben hier und die anderen leben in Berlin-West“. Er hat abgelehnt, dass kirchenverfassungsrechtlich irgendwelche Schnitte zu machen. Sie waren nicht getrennt, aber sie wurden dann wieder zusammengelegt. Die EKD dagegen war auch organisatorisch getrennt. Es lief bei den Kirchen etwas behutsamer ab, als dieser Sturzflug in die Einheit der beiden Staaten. Natürlich auch in der Kirche die Gefahr von Missverständnissen und die Sorge, man könnte als Ostteil der Kirche vielleicht nicht mehr genug zu Gehör finden. Aber summa summarum war das der richtige Weg, der da gegangen worden ist.

In der politischen Funktion hatte ich von Anfang an, noch vor der Wiedervereinigung, die Sorge, dass die Unterschiede nicht richtig gesehen werden, die in 40 Jahren entstanden waren: Unterschiede in der Sozialstruktur und dramatische Unterschiede in der Wirtschaft. Das ist etwas völlig anderes, ob man in einer Marktwirtschaft mit Wettbewerb lebt oder in einer Staatsplanwirtschaft. Mit anderen Worten: Die DDR-Wirtschaft war überhaupt nicht wettbewerbsfähig. Das war früh zu erkennen, wollte aber keiner wahr haben. Regine Hildebrandt und ich sind dann herumgezogen und haben dafür geworben, dass man es ein bisschen anders machen muss, um Massenarbeitslosigkeit zu vermeiden.

Und das politische System ist natürlich auch ein riesiger Unterschied gewesen. Es ist völlig unterschätzt worden, dass in 40 Jahren natürlich auch Mentalitätsunterschiede entstanden sind. Bei den Leuten im Osten waren es ja nicht nur 40 Jahre. Eigentlich waren sie es seit 1933 gewohnt, sich vorsichtig zu bewegen und darauf bedacht zu sein, nicht durch flottes Reden unnötige Gefahren für sich und andere herauf zubeschwören. Jemand mit einer Westbiographie hat die Erfahrung, man müsse sich behaupten und bemerkbar machen. Die Menschen mit der Ostbiographie haben nicht gelernt, sich darzustellen, sich einzubringen, sondern sie haben von klein auf gelernt, dass es immer besser ist still zu sein, nicht aufzufallen.

Es gibt das berühmte Lied von Rainald Grebe, in dem es heißt: „Es gibt Länder, wo richtig was los ist und es gibt Brandenburg.“ Und jetzt würde ich gern von Ihnen wissen, weshalb Brandenburg besser als sein Ruf ist.

Stolpe: Das hat natürlich einen wahren Kern. Manche Brandenburger haben sich geärgert, viele nicht. Denen ist das sowieso egal, was andere Leute über sie denken. Das ist auch eine innere Arroganz. Also diese Zurückhaltung ist eine besondere Art des Hochmutes.

Und Brandenburg das ist die Weite des Landes. Berlin ist  eine internationale Stadt.  Sie wurde durch die ehemals vielen jüdische Bewohner bereichert. Es kamen Leute aus Sachsen, aus Schlesien und sonst wo her. Berlin ist was anderes. Es gab nur noch ein paar Bereiche Berlins, die Brandenburg ähnlich sind. Das sind die verloren gegangenen „Ostgebiete“, die 1920 eingemeindet wurden:  Zehlendorf, Wannsee, Spandau.

Nein, der Märker ist schon so, wie das auch Fontane beschrieben hat. Wie hat er das so schön gesagt: „Der Märker sind gesunden Geistes und unbestechlichen Gefühls, nüchtern, charaktervoll und anstellig […] aber ohne rechte Begeisterungsfähigkeit und vor allem ohne rechte Liebenswürdigkeit.“ Das ist vollständig zutreffend. Das kann ich eigentlich alles unterschreiben. Man könnte dann aber noch dazu sagen, dass sie treu sind und dass sie standfest sind, aber auch mit einer gewissen Eigensinnigkeit. Es ist beim Brandenburger nichts zu erreichen, wenn man ihm was einreden will. Da kommt die Geschichte mit dem Schweigen. Beim Brandenburger kommt es darauf an, dass er angenommen wird. Und das schöne daran ist, dass es dann egal ist, wie die Biografie gelaufen ist. Wir haben hier das Beispiel des Hans-Otto Bräutigam. Der war nun, wie man so sagt, ein bekennender Wessi. Jeder wusste das im Lande. Aber er war jemand, zu dem die Brandenburger Vertrauen hatten. Von dem dachten sie: „Der will uns hier nicht für dumm verkaufen. Der kann sogar zuhören und gibt Ratschläge, die er sich lange überlegt hat. Er ist also eigentlich einer von uns.“ Diese Beispiele haben wir quer durch das ganze Land. Bei den Bürgermeisterwahlen sind Menschen gewählt worden, die zugezogen sind und noch nicht lange hier leben, bei denen man aber den Eindruck hatte, dass sie echt sind und man gut mit ihnen zusammenarbeiten kann. Dafür hat der Märker einen Blick. Andere sind viel auffälliger. Die von mir hoch geliebten Nachbarn im Süden, die Sachsen. Ich schätze sie sehr, aber die sind völlig anders. Die sind helle, die sind höflich und flink, manchmal ein bisschen „heimdücksch“, wie sie selber sagen. Aber sie sind immer zu hören und zu sehen und darauf bedacht, dass sie die Größten sind. Das würde der Brandenburger nie von sich behaupten, aber eigentlich weiß er es.

Für Ihr Engagement für den Osten Europas haben Sie ja einen Ehrendoktor bekommen und jüngst auch den Europäischen Kulturpreis für Politik der Europäischen Kulturstiftung. Was hat der EU-Beitritt Polens für Brandenburg gebracht und was wäre noch zu verbessern?

Für uns ist das ein Glücksfall, dass nicht noch eine neue Mauer entstanden ist, sondern wir einen Partner in der EU haben. Polen hat sich gut entwickelt und tut das auch weiterhin. Es ist auch wichtig, dass Polen von der EU in Fragen der Infrastruktur unterstützt wird. Polen ist wirtschaftlich inzwischen ein interessanter Partner für Deutschland und für Brandenburg. Es ist da viel gewachsen an Kooperation auch im grenznahen Bereich. Wir kommen ja von einer Situation her, wo es auch aufgrund der DDR-Zeit, vor allem nachdem die Solidarność-Bewegung entstanden ist, eine bewusste Abgrenzungspolitik gab. Bis hin dass man Stimmung gegen die Polen und ihre Einkaufslust gemacht hat, wenn sie hier unterwegs waren. Die Geschichte hat sich nun gerächt, in dem die meisten Einkäufer nun in die andere Richtung fahren. Ich bin besonders froh darüber, dass im Rahmen des deutsch-polnischen Jugendwerkes kein anderes Land so viele Kontakte nach Polen hat wie Brandenburg. Bei Schülerpartnerschaften könnte noch etwas mehr gemacht werden. Hier könnte jede dritte Schule einen Partner in Polen haben. Das Interesse in Polen an Brandenburgkontakten ist deutlich gewachsen. Das ist ja eigentlich eine normale und außerordentlich wichtige Entwicklung, dass wir mit den Nachbarn ein gutes Verhältnis haben, dass wir gut mit ihnen zusammenarbeiten. Ich finde ein paar Entwicklungen besonders beachtlich, zum Beispiel, dass sich Polen inzwischen in Brandenburg ansiedeln. Das ist ein Indiz für Normalität und gibt Hoffnung auf ein ähnliches Verhältnis zwischen Deutschland und Polen wie zwischen Deutschland und Frankreich.

Deutsche und Polen können sich gut mit einander vergleichen. Früher war die Sicht der Polen zweigeteilt, heute sieht die neue Generation das etwas anders. Man muss nur ohne inneren Hochmut und auf Augenhöhe aufeinander zugehen und gemeinsame Projekte in Gang setzen.

Im Übrigen macht es Spaß, dass es das sachlichste Preußenbild in Polen gibt. Wir sind damals aufgeteilt worden, aber die Preußen haben auch für die Infrastruktur und die Wirtschaft gesorgt. Ich war einmal zu einem Besuch beim Wojewoden in Posen eingeladen. Wir kamen mit 15 min Verspätung an und er empfing mich mit den Worten: Aber wir sind doch in Preußen.

Herr Dr. Stolpe ich danke Ihnen für das Gespräch.