Beitrag zum CVJM-Ostwerk Weihnachtskalender 2010

Euer Herz erschrecke nicht! (Johannes 14,1)

Als Kirchenjurist hatte ich von 1960 bis 1990 mit dem Evangelischen Jungmännerwerk zu tun. Das war für uns in der DDR der CVJM. Der war nämlich verboten. Denn junge Menschen sollten mit dem christlichen Glauben keine Berührung haben. Sie sollten von Kommunismus beeinflusst werden. Aber es gab viele Jugendliche, die zu christlichen Jugendveranstaltungen kommen wollten und es gab Jugendmitarbeiter, die dazu bereit waren. Sie brauchten Schutz und Hilfe gegenüber dem Staat. Die Evangelische Kirche schuf als kirchliche Einrichtung das Evangelische Jungmännerwerk. Damit war diese wichtige Jugendarbeit unter dem Dach der Kirche und doch frei in ihrer Arbeitsgestaltung. Immer unter der misstrauischen Beobachtung des Staates, der mit Verboten von Veranstaltungen und Benachteiligungen christlicher Jugendlicher eingriff. Junge Christen hatten es schwer, auf höhere Schulen und Universitäten zu kommen und wurden dann nicht selten wieder relegiert.

Das Jungmännerwerk gab in dieser Lage Mut und Hilfe. Oft wurde ich zur Unterstützung gegen die Staatsmacht geholt. Dabei habe ich viele tapfere junge Christen und Mitarbeiter des Jungmännerwerkes schätzen gelernt. Sie haben unter Druck und Verfolgung an der Gewissheit ihres Glaubens festgehalten, so dass auch die DDR kein weißer Fleck auf der
Landkarte Jesu wurde. An diesen Zeugendienst konnte nach der Wiedervereinigung der CVJM wieder anknüpfen. Auch heute braucht es Christen, die den Menschen Orientierung bringen können mit der Liebe zu Gott und dem Nächsten, der Verteidigung der Menschenwürde und der Achtung der Schöpfung.